Im Februar ging es los - die große Reise auf die Südhalbkugel der Erde. Australien, Down Under, Australasia oder auch kurz Oz ist ungefähr so groß wie Europa, besitzt drei Zeitzonen und wird mit nicht einmal 22 Millionen Einwohnern häufig als schönster Kontinent der Erde bezeichnet.
Auf dieser Seite möchte ich über einige Urlaubserlebnisse und gewonnene Eindrücke berichten und einige Fotos von der wunderschönen Landschaft zeigen.
Zu dritt ging es mit dem Auto los, zunächst an der Südküste entlang, dann weiter Richtung Norden bis mitten ins Outback. Von Alice Springs schließlich mit dem Flugzeug nach Sydney und von dort wieder zurück nach Deutschland.
Die folgende Übersicht zeigt die einzelnen Stationen der Reise:
Die Reise beginnt in Melbourne und führt zunächst in südöstlicher Richtung bis nach Philipp Island, auf die Insel der Pinguine. Von dort geht es mit der Fähre weiter in westlicher Richtung nach Queenscliff und entlang der Südküste durch Victoria über die Great Ocean Road nach Adelaide. Über Port Augusta und Coober Pedy fahren wir mitten in das Outback Australiens und gelangen schließlich zum Ayers Rock oder auch Uluru wie die Einheimischen Aboriginies den roten, mystischen Felsen bezeichnen. Vorbei an den Olgas ist die nächste Station der Kings Canyon, von wo es weiter bis nach Alice Springs geht. Mit einem Inlandsflug erreichen wir zum Ende der Reise Sydney, die größte und wohl bekannteste Stadt Australiens.
Routenübersicht: Mit Emirates starten wir in einer Boing "Triple Seven" 777-300 von Hamburg und fliegen zunächst nach Dubai. Noch in der Luft sehen wir kurz vor der Küste die neu erschaffenen Palmeninseln und den riesigen Wolkenkratzer "Burj Dubai", der alle anderen Gebäude deutlich überragt.
Nach drei Stunden Aufenthalt im Dubai Airport geht es endlich weiter bis auf die Südhalbkugel der Erde nach Melbourne.
Auch wenn uns das zweitlängste Passagierflugzeug der Welt so einiges an Komfort zu bieten hat - mit TV und Musikprogramm, einer Infotainment Plattform und zahlreichen Spielen - die Reise bleibt eine sehr anstrengende Angelegenheit. So sind wir nach 24 Stunden in der Luft sehr froh, die engen Sitzreihen des Flugzeugs zu verlassen (gefühlt sind es eher 50 Stunden).
Endlich im Hotel ankommen lassen wir uns müde ins Bett fallen und sind schon gespannt auf die vielen neuen Eindrücke des unbekannten Landes.
In Melbourne angekommen geht es nach Verlassen des Hotels zunächst mit Taschen und Koffern mitten durch die Stadt, vorbei an diversen Einkaufscentern und Kaufhäusern.
Erst einmal entlang der Victoria Street laufen wir ein paar Blöcke, biegen in die Swanston Street und stehen bald darauf vor der State Library of Victoria, die sich mit einer ironischen Skulptur auf dem Fußweg über sich selbst lustig macht (s. Foto).
In der S-Bahn treffen wir auf deutsche Auswanderer, die inzwischen seit über zwanzig Jahren in Australien leben und sehr erfreut sind, wieder ein paar deutsche Worte zu hören.
Bei der Autovermietung in Braybrook steht unser vorab gebuchter Campervan für die Reise bereit - ein Britz Voyager.
Schnell noch etwas Proviant einkaufen und alle Koffer verstauen, dann heißt es "Vollgas geben" - jetzt zum ersten Mal auf der linken Straßenseite.
Auch wenn Melbourne die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria und mit knapp 3,6 Millionen Einwohnern nach Sydney die zweitgrößte Stadt Australiens ist, bekommt man nicht unbedingt den Eindruck einer hektischen Großstadt.
Über den Highway M1 geht es am Nachmittag an der Küste entlang über eine Brücke vom Festland auf die Insel "Phillip Island".
Neben vielen Sandstränden und zerklüfteten Felsen gibt es auf der sehenswerten Insel auch eine einzigartige Tierwelt.
Deshalb lassen wir uns nach dem Abendessen die Chance nicht nehmen, die größte Attraktion auf Philipp Island zu besuchen: die Pinguinkolonie am Summerland Beach auch bekannt als "Penguin Parade". Dort können wir bei Abenddämmerung miterleben, wie hunderte kleine Zwergpinguine aus dem Meer springen und über den Strand marschieren, um zu ihren geschützten Schlafplätzen im Sand zu gelangen.
Trotz des Rummels vieler neugieriger Touristen und absoluten Fotografierverbots ist der Anblick der kleinen, tollpatschigen Tiere ein Highlight. Immerhin sind die Zwergpinguine nicht nur die kleinste, sondern auch die einzige Pinguinart, die auf dem australischen Festland wohnt und brütet.
Auf der Insel sind für Besucher verschiedene Holzstege angelegt, auf denen wir ganz nah an die Tiere herankommen. Da die Stege teilweise etwas über dem Boden verlaufen, kommt es schon mal vor, dass ein kleiner Pinguin direkt unter den Füßen neugierig vorbeischaut.
Auch spät abends nach dem Naturschauspiel sehen wir noch in der Dunkelheit einige Pinguine auf den umliegenden Wiesen und auf dem Parkplatz herumspazieren.
Nach der ersten Nacht im Campervan auf Phillip Island geht es nun daran die Insel zu erkunden. Als besonders interessant erscheint uns eine Inselgruppe im äußersten Westen, die als raue und windige Küstenlandschaft bekannt ist: "The Nobbies".
Nach kurzer Fahrt mit dem Auto erreichen wir einen großen Parkplatz am "Nobbies Center", wo wir unseren Campervan abstellen. Über einen sehr schön angelegten Holzsteg marschieren wir zu Fuß entlang der Küstenlinie und sind beeindruckt vom Ausblick auf die Küste mit den zerklüfteten Felsen, Vulkangesteinen und Wasserhöhlen.
Die Landschaft wird hauptsächlich von Möwen bevölkert, doch entdecken wir außerdem ein kleines Kaninchen, das uns neugierig anblickt. Als besondere Überraschung läuft uns wenig später ein Zwergpinguin vor die Füße. Erfreut beobachten wir das Tier und machen schnell ein paar Fotos. Glücklicherweise gibt es tagsüber kein Kameraverbot auf "The Nobbies".
Etwas von der Küste entfernt liegen die bekannten Robbenfelsen, auf denen sich je nach Jahreszeit große Kolonien von Seehunden tummeln.
Doch trotz Fernglas haben wir leider nicht das Glück einen Seehund auf den "Seal Rocks" auszumachen.
Von Phillip Island geht es über den Highway M420 im Bogen zurück nach Sorrento, von wo aus wir mit der Fähre nach Queenscliff übersetzen.
Bei angenehmem Sonnenschein beginnt die Fahrt auf der "Great Ocean Road", eine der wohl schönsten Küstenstraßen der Erde. Zunächst vorbei an kleinen Ferienorten wie das Surferparadies Torquay (Bells Beach) kommen wir gut gelaunt im kleinen Örtchen Anglesea an. Ohne langes Suchen finden wir schnell einen nahegelegenen Campingplatz für die Nacht. Noch vor dem Abendessen können wir am Strand unseren ersten roten Sonnenuntergang an der Great Ocean Road genießen.
Vom Campingplatz in Anglesea fahren wir mit dem Auto weiter an der Küste entlang. Nach Lust und Laune halten wir am Straßenrand an und verlassen das Auto für einen kurzen Spaziergang. Zu Fuß gehen wir ein paar Schritte zum Strand, wo außer uns kaum andere Menschen zu sehen sind.
Weiter geht es bis Aireys Inlet zum Split Point Lighthouse, ein von den Briten im Jahre 1891 erbauter Leuchtturm.
"The White Lady", wie der Leuchtturm häufig auch genannt wird, steht unmittelbar an der Küste und kann in organisierten Führungen besichtigt werden. Da wir nicht auf die nächste Führung warten wollen, erkunden wir stattdessen die tolle Landschaft in Küstennähe.
Über die Great Ocean Road erreichen wir schließlich an einer traumhaften Bucht den Badeort Lorne. Bei einer Touristeninformationsstelle decken wir uns mit Postkarten ein und bekommen außerdem viele Tipps für interessante Wanderungen in der Umgebung.
Im Lorne State Park führen Wanderwege durch Schluchten an Flüssen entlang zu Wasserfällen und Aussichtspunkten sowie in Eukalyptus- und Farnwälder.
Wir beschließen eine Wanderung zu den etwa 10 Kilometer nördlich gelegenen Erskine Falls im Otway National Park. Vom Parkplatz ist es nicht weit zu einer Aussichtsplattform mit Blick von oben hinab auf den 30 Meter hohen Wasserfall. Über einen ausgebauten Pfad gelangen wir anschließend direkt hinunter zum Wasser und können das Naturschauspiel aus nächster Nähe betrachten. Da der Wasserstand im Februar nicht gefährlich hoch ist, können wir zwischen Felsen und Steinen im Fluss herumklettern und unseren Weg zwischen den riesigen Farnen suchen.
Am Abend geht es weiter zum Cumberland River Reserve, wo unser Campingplatz inmitten von Felsen direkt am Fluss liegt.
Nach kurzem Erkunden der Gegend gibt es einen besonderen Moment: Wir bekommen unser erstes Känguru in Australien zu Gesicht, das langsam über eine Wiese auf dem Campingplatz hoppelt.
Die kurvenreiche Fahrt auf der Great Ocean Road geht von einer eindrucksvollen Bucht zur nächsten und bietet viele Parkbuchten und Aussichtsplattformen, von denen aus man die wunderschöne Landschaft in aller Ruhe bewundern kann.
Einen besonders schönen Blick auf die Klippen, genau dort wo sich Meer und Horizont treffen, gibt es östlich von Apollo Bay in der Nähe vom Grey River am Cape Patton Lookout.
Verwöhnt von der anmutigen Küstenlandschaft beschließen wir, einen Tagesausflug in den Regenwald zu machen, und fahren etwas weiter in nördlicher Richtung in das Landesinnere.
Laut Reiseführer soll eine Tour durch den Great Otway National Park sehr empfehlenswert sein. Dort angekommen müssen wir jedoch leider feststellen, dass der Nationalpark aufgrund der gefährlichen Wetterlage und Brandgefahr geschlossen ist. Aus diesem Grund fahren wir weiter zum Otway Fly Tree Top Walk, einer ebenso spannenden Alternative.
Der Tree Top Walk gibt den Besuchern die einzigartige Möglichkeit, zwischen den riesigen Bäumen des Regenwaldes auf Augenhöhe mit den Vögeln zu spazieren.
Otway Fly besteht aus mehreren Wegen und angelegten Stahl-Brücken-Konstruktionen in luftiger Höhe mitten zwischen den Regenwald- und Eukalyptusbäumen.
Es ist weltweit mit über 600m die längste und höchste Anlage dieser Art.
Die Wege variieren in der Höhe zwischen 20 und 37 Metern und außerdem gibt es eine 45m hohe Aussichtsplattform mit einer aufregenden Wendeltreppe. Nachdem wir oben angekommen sind, spüren wir unmittelbar die gewaltigen Größen im gemäßigten Regenwald. Im Wind bewegen sich die Bäume, man hört die Blätter rauschen und wir beobachten bunte Papageien in den Ästen der gegenüberliegenden Baumkronen.
Über einen frei schwebenden Stahlbalken geht es weiter, etwa 33m über dem Regenwaldboden, bis wir schließlich wieder unten ankommen. Vorbei an den riesigen Baumstämmen, die oftmals die Breite mehrerer Autos umfassen, marschieren wir zwischen den bis zu 12m hohen Farnbäumen, die eine Spannweite von bis zu 10 Metern erreichen.
Nach der Tour durch den Regenwald fahren wir noch ein Stück weiter Richtung Westen. Wir finden einen bescheidenen Campingplatz in dem kleinen Ort Lavers Hill und beschließen die Nacht dort zu verbringen.
Kurz vor der Abenddämmerung zieht kräftiger Nebel zwischen den Bäumen auf und lässt die Umgebung in einer düsteren Landschaft versinken. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang klart es aber wieder etwas auf, so dass wir tolle Fotos vom rötlich schimmernden Himmel machen können.
Wieder unterwegs auf der Great Ocean Road erreichen wir etwa 300 Kilometer westlich von Melbourne den Port Campbell National Park, der den Höhepunkt der Great Ocean Road bildet.
Es beginnt eine atemberaubende Steilküste, bei der die wuchtige Brandung eine eindrucksvolle Kulisse geschaffen hat. Die weichen Kalksteinklippen im vorgelagerten Meeresgebiet wurden durch Erosion bearbeitet, so dass verschiedene Grotten, Schluchten, Brücken und andere ungewöhnliche Gebilde entstanden sind.
Etwas abseits der Straße kommen wir als erstes am Wreck Beach an. Über eine Treppe, die entlang der steilen Klippen hinunter zum Strand führt, gelangen wir zum Wasser. Der Wreck Beach selbst ist ein relativ kleiner, aber sehr schöner Strand.
Wie der Name vermuten lässt, gibt es hier in Ufernähe zwei Wracks, die mitsamt Anker vor der Küste liegen – die "Fiji" (1891) und die "Marie Gabrielle" (1869). Beide Schiffe haben die unberechenbaren Strömungen und den starken Wellengang nicht standhalten können.
Der nächste Halt ist am "Gable Lookout" wo ein kurzer Weg zu einer Aussichtsplattform an die Klippen führt - 70 Meter über den Wellen. Auch wenn wir im Februar leider keine Wale im Wasser zu sehen bekommen, ist die Aussicht dennoch den kleinen Zwischenstopp wert.
Ein paar Kilometer weiter bietet der Bereich um die "Gibson Steps" eine weitere Möglichkeit, um die steilen und gefährlichen Klippen hinunter zum Strand zu gelangen. Die berühmte Außentreppe mit den teilweise sehr rutschigen und großen Stufen im Kalkgestein verläuft im Zickzack über mehrere Ebenen nach unten. Am Strand angekommen haben wir eine wunderschöne Sicht auf die senkrechte Felswand und bewundern die im Wasser stehenden, großen Steine der nahegelegnen 12 Apostles.
Die Twelve Apostles genannten Felsen, die oft als Höhepunkt an der Great Ocean Road beschrieben werden, liegen zwischen Princetown und Port Campbell. Dabei handelt es sich um mehrere bis zu 60 Meter hohe, im Wasser stehende Felsnadeln aus Kalkstein.
Die Twelve Apostels zählen sicherlich zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Australiens, so dass wir dort leider auch dementsprechend viele Reisebusse und Touristen antreffen.
Aufgrund des großen Menschenansturms genießen wir nur einen kurzen Augenblick die beeindruckende Aussicht. Die Felsen stehen einzeln, der wild tobenden Brandung ausgesetzt im Meer und die Wellen zerschellen an den Steinen in alle Richtungen.
Der Bereich der Steilküste um den Port Campbell National Park wird häufig auch als Shipwreck Coast (Schiffbruchküste) bezeichnet, da dort schon etliche Schiffe an den gefährlichen Riffs verunglückt sind.
Wir machen den nächsten Halt bei "Loch Ard Gorge", wo vor der engen, sandigen Bucht im Juni 1878 der britische Dreimaster "Loch Ard" auf Grund lief und versank.
Im Bereich um "Loch Ard Gorge" kann man den Prozess der Erosion an der vom Wasser bearbeiteten Steilküste besonders gut erkennen. Für Besucher wurden mehrere Wege und Aussichtsplattformen mit toller Sicht auf die unterschiedlichen Felsformationen angelegt.
Jeder Lookout zeigt einen anderen Teil der eindrucksvollen Gegend und besitzt einen speziellen Namen, wie z.B.
Noch immer beeindruckt von den Erlebnissen des Vortages fahren wir weiter zur nächsten Abzweigung an der Great Ocean Road: "The Arch". "The Arch" ist ein frei stehender, von den Wellen ausgespülter Sandsteinbogen.
Das natürlich entstandene Bauwerk besteht aus fast weißem Kalkstein und ergibt als Kontrast zu der bewachsenen Felsküste ein sehr schönes Fotomotiv.
Als nächsten Spot auf unserer Reise fahren wir zur sogenannten "London Bridge", eine Felsformation, die noch vor einigen Jahren wie eine Doppelbogenbrücke aussah und mit dem Festland verbunden war. Doch am 15. Januar 1990 stürzte der mit dem Festland verbundene Bogen plötzlich ohne Vorwarnung ein und hinterließ zwei Besucher auf dem anderen Bogen in der Mitte zurück. Glücklicherweise konnten beide Touristen unverletzt mit dem Hubschrauber gerettet werden.
Durch den eingestürzten Bogen der London Bridge ist der hochschießende Gischt besonders eindrucksvoll zu beobachten. Der weiße Schaum entsteht auf der Meeresoberfläche und wird an den Felsen aufgewirbelt.
Die letzte von uns besuchte Attraktion im Port Campbell National Park ist eine vom Meer ausgespülte Höhle.
Über Treppen gelangen wir hinunter auf die Höhe des Meeresspiegels und stehen in einem großen Loch, das durch ständiges Aufweichen des Sandsteins bei Regen entstanden ist.
Im Laufe der Zeit wurde von dem Loch ein Durchbruch zum Meer herausgespült, so dass wir durch einen Bogen auf das Meer hinausschauen können. Dabei beobachten wir, wie immer mal wieder größere Wellen, die durch die Öffnung schlagen und das Wasser aufsprudeln.
Auf dem Weg nach oben finden wir neben der Treppe einen Ameisenigel, der sich ängstlich zusammenrollt.
Kurz hinter Warrnambool fahren wir zum Tower Hill State Game Reserve mit seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt.
Nachdem wir das Auto abgestellt haben entdecken wir einen Koala, der direkt neben uns in einem kleinen Eukalyptusbaum sitzt. Gelassen hockt das Tier auf Augenhöhe wie ein kleiner Teddybär zwischen den Ästen und lässt sich von uns nicht abhalten, genüsslich an den Blättern zu kauen.
Auf dem Weg einen Hügel hinauf zum nahegelegenen Vulkansee folgt die nächste Überraschung. Aufgescheucht läuft uns ein Ameisenigel im Eiltempo über den Weg. Er macht eine kurze Pause, schaut uns neugierig an und rennt weiter zu einem Erdloch.
Nach der Wanderung im Tower Hill State Game Reserve entscheiden wir uns wieder aufzubrechen. Nach langer Fahrt zwischen Tannenwäldern erreichen wir am Abend den kleinen Ort Nelson einige Kilometer vor Mount Gambier.
Vom Campingplatz aus machen wir während der Dämmerung noch einen kleinen Spaziergang und bleiben bei einer Lichtung plötzlich stehen.
In der Mitte hockt ein großes Känguru im Gras und schaut uns aufmerksam an.
Beim Frühstück auf dem Campingplatz in Nelson beobachten wir bunte Papageien in den Bäumen, die lauthals vor sich hin trällern und wild umherfliegen.
Daraufhin kommt der Besitzer des Campingplatzes vorbei und hält einen roten Papagei auf dem Arm. Der an Menschen gewöhnte Vogel schaut neugierig umher, hüpft bereitwillig auf den Armen von Person zu Person und lässt sich sogar streicheln.
Von Nelson machen wir einen Abstecher zu den Tropfsteinhöhlen bei "Princess Margaret Rose Caves", die 1936 von drei Männern zufällig entdeckt wurden, als ihr Pferd in eine der Höhlen stürzte.
In den Höhlen bewundern wir die spektakulär gewachsene Stalaktiten (hängender Tropfstein), Stalagmiten (stehender Tropfstein) und Stalagnaten (Tropfsteinsäule). Außerdem sehen wir verschiedenste, andere Kalksteinformationen die von allen Seiten unregelmäßig in der Höhle wachsen.
Die dezente, künstliche Beleuchtung in der Höhle verleiht den Tropfsteinen eine besondere Atmosphäre und lässt die Gebilde in rötlichen Farben schimmern.
Für einen Augenblick schaltet der Touristenführer alle Lampen aus und wir erleben die ursprüngliche Dunkelheit der Tropfsteinhöhle ohne menschlichen Einfluss.
Um die über etliche Jahre gewachsenen Steine nicht zu beschädigen dürfen wir die Gebilde nicht anfassen. Stattdessen wird uns aber ein kleines Stück Tropfstein in die Hand gereicht, das sich glatt und schwer anfühlt.
Interessant ist auch ein kleiner Baum auf der Oberfläche, dessen Wurzeln auf der Suche nach Wasser über 100m tief bis in die Höhle gewachsen sind.
Unsere Reise führt uns weiter durch die kleine Stadt Mount Gambier (23.000 Einwohner), die für ihre vulkanischen Kraterseen am erloschenen, 5000 Jahre alten Vulkan "Mount Gambier" bekannt ist.
Mount Gambier hat drei Vulkankrater, zwei davon mit Seen. Besonders spektakulär ist der sogenannte "Blue Lake", weil er in den wärmeren Monaten eine intensive, unnatürlich erscheinende Blaufärbung annimmt, ähnlich wie Saphire.
Die Ursache für den intensiven Blauschimmer des Blue Lake ist nicht eindeutig geklärt, beruht aber vermutlich auf Lichtbrechung durch aufsteigende, kleinste Kalziumkarbonatteilchen.
Nach der Wanderung am "Blue Lake" fahren wir ein gutes Stück weiter in westliche Richtung, vorbei am Canunda National Park bis zum Strand nach Beachport.
Wir finden einen Campingplatz nur knapp 100 Meter vom Wasser entfernt und lassen uns vor dem Abendessen noch einmal am Strand ordentlich den Wind durch die Haare wehen.
In der Nähe von Beachport finden wir den ausgetrockneten Salzwassersee "Lake George", der sich wie eine große, weiße Wüste in die Landschaft erstreckt.
Wieder unterwegs auf der schmalen Nebenstraße nahe der Küste erkennen wir auf einer der spärlich bewachsenen Wiesen zwei Emus. Doch schnell ergreifen die großen, flugunfähigen Vögel die Flucht und verschwinden in der Ferne.
Auf dem Weg zum Coorong National Park fahren wir auf dem Princes Highway über Salt Creek vorbei an weiteren, meist ausgetrockneten Salzseen.
Im Coorong National Park gibt es viele Dünen, Lagunen, kleine Seen und ein wahres Gewirr von Sandbänken und Buchten. Die Feuchtlandschaft bietet zahlreichen Wasservögeln Schutz.
An einem geeigneten Platz in Wassernähe stellen wir unseren Campervan für die Nacht ab und machen eine Wanderung am See.
Zwischen den vielen durchlöcherten Steinen wachsen bunte Pflanzen. Weißer Schaum weht vom salzigen Wasser durch die Luft und sammelt sich an größeren Brocken. Wir suchen uns einen schönen Platz zum fotografieren und bleiben bis in den Sonnenuntergang in Ufernähe.
Nach der Nacht im Coorong National Park geht es mit dem Auto auf dem Highway B1 weiter am großen See "Lake Alexandria" vorbei, bis wir nach Wellington abbiegen und mit der Fähre auf die Langehorne Creek Rode übersetzen.
Wir durchqueren einige Weinbaugebiete und sehen eine Landschaft mit trockenen Wiesen und wenig Bäumen.
Etwa 25 Kilometer östlich von Adelaide erreichen wir die Kleinstadt Hahndorf, wo lediglich 2000 Menschen wohnen. Der Ort wurde 1839 von Auswanderer-Familien gegründet, die mit dem Schiff aus Hamburg-Altona gekommen sind.
Auch heute ist der deutsche Einfluss noch neben der Touristenkulisse sichtbar. So sind wir auch nicht verwundert, dass in der Informationsstelle im Ort mehr deutsch als englisch gesprochen wird.
Hahndorf befindet sich mitten in der Bergkette der Adelaide Hills, etwa 30 Minuten südöstlich von Adelaide entfernt.
Bei Spitzenwetter planen wir eine Mountainbike-Tour und fahren zunächst in den kleinen Ort Lobethal, der ebenso wie das bekanntere Hahndorf von deutschen Siedlern gegründet wurde. In Lobethal wollen wir in einem Bike-Shop Fahrräder ausleihen, müssen aber feststellen, dass die Informationen aus dem Reiseführer veraltet sind und wir stattdessen noch ein Stück weiter nach Woodside müssen. Dort erhalten wir aber die versprochenen Mountainbikes und starten eine anstrengende und aufregende Tour durch die Hügel. Bei teilweise recht steilen Anstiegen kommen wir schnell ins Schwitzen, genießen aber trotzdem die tolle Aussicht der unebenen Landschaft.
Auch als Neulinge beim Mountainbiken kommen wir mit der anspruchsvollen Strecke über Steine und Felsen oder mitten zwischen Abschüssen und Bäumen gut zurecht und haben viel Spaß.
Erschöpft von der Mountainbike-Tour bringen wir die geliehenen Fahrräder zurück und fahren zu einem Campingplatz nach Cudlee Creek.
Der leider etwas ungepflegte Platz liegt direkt an einem schönen Fluss, wo wir eine alte Badewanne finden, die sich prima für ein ungewöhnliches Fotomotiv eignet.
Nach dem Mountainbike-Tag in den Adelaide Hills geht es nun auf den Weg in die City nach Adelaide.
Unterwegs halten wir an einem kleinen Stausee und blicken über das Wasser, das gelblich-grün zwischen den Hügeln schimmert. Nach kurzer Fahrt auf der kurvigen Strecke überqueren wir den "River Torrens" und bleiben auf der Brücke stehen.
Beeindruckt schauen wir auf den kleinen Fluss, der sich idyllisch zwischen den Bergen durch Bäume und Felsen schlängelt.
Noch vor dem Mittag erreichen wir die Hauptstadt des Bundesstaates South Australia, in der über 1,1 Millionen Menschen wohnen.
Adelaide zeichnet sich besonders durch sportliche und kulturelle Veranstaltungen aus und wird häufig auch als "Festival City" oder "City of Churches" bezeichnet.
Wir parken im Zentrum in der Nähe des Stadtparks und kommen als erstes direkt am Adelaide Festival Center vorbei. Dann geht es durch den Stadtpark, zum South Australian Museum und zwischen diversen Kauf- und Hochhäusern hinein in die City.
In einer Einkaufsstraße bleiben wir vor zwei riesigen, verspiegelten Kugeln stehen, in denen sich die Menschen und Geschäfte der lebendigen Fußgängerzone räumlich verzerren.
Wir fotografieren die alte Straßenbahn und setzen uns im nächstgelegene Park neben einen Springbrunnen, um das tolle Sommerwetter zu genießen.
Auf der Suche nach einem Campingplatz etwas außerhalb der Stadt kommen wir nach Middle Beach und beobachten auf einer Sandbank über tausend Möwen, die kreischend davonfliegen als wir näher herankommen.
Schließlich gelangen wir in das kleine Dorf "Port Wakefield", wo wir an einem kleinen Salzsee einen Campingplatz finden. Nach kurzem Badspaß im See beginnt es zu dämmern und zwei Störche lassen sich am Ufer nieder. Gemeinsam blicken wir über das Wasser auf den leuchtend rot schimmernden Himmel.
Um den wunderschönen Sonnenuntergang noch einmal zu erleben, beschließen wir eine weitere Nacht in Port Wakefield zu verbringen.
Es wird ein ruhiger Urlaubstag: Füße hoch, schöne Landschaft, traumhaftes Wetter!
Nach dem ruhigem Vortag steht heute wieder eine längere Wanderung auf dem Programm.
Wir fahren weiter Richtung Norden in den "Mount Remarkable National Park", der etwa 240km von Adelaide entfernt ist.
Der "Mount Remarkable", von den Einheimischen auch "Wangyarra" genannt, liegt in den südlichen Flinders Ranges am Spencer Gulf genau an der Grenze zwischen den ariden Gebieten im Norden und der feuchteren Region im Süden.
Der Nationalpark bietet viele schöne Wandermöglichkeiten und so wählen wir zunächst eine kleinere Tour mit Aufstieg zu einem Lookout über das Mambray Creek Valley.
An einem Picknickplatz geht es los, entlang zwischen Bäumen, Wildblumen und Felsen einer tief eingeschnittenen Schlucht.
Inmitten der steinigen Landschaft finden wir des Öfteren schwarze Bäume, die verkohlt zwischen gesunden Pflanzen zurückgeblieben sind.
Es sieht aus, als ob ein Waldbrand nur vereinzelte Bäume getroffen hat, aber merkwürdigerweise sprießen oft frische, grüne Äste aus den abgebrannten Stämmen.
Wir marschieren behutsam über dem losen Untergrund und bemerken ein Rascheln im Gebüsch. Erstaunt blicken wir zurück und sehen einige Meter entfernt zwei Kängurus, die uns neugierig anschauen.
Einige Zeit später laufen wir an einem Baum vorbei und entdecken erst im letzten Moment eine riesige Echse, die sich in aller Ruhe senkrecht am Baum festgekrallt hat. Das beinahe einen Meter lange Reptil ist mit den verschiedenfarbigen Schuppenreihen perfekt an die Umgebung angepasst, so dass wir es fast übersehen hätten.
Nach der Tour zum Lookout geht die Wandertour erst richtig los. Wir entscheiden uns für den sogenannten Mount Cavern Trail, einen 11-km-Wanderweg über die Black Range Höhenzüge zum Gipfel des Mount Cavern. Die Tour ist als Rundkurs ausgelegt und führt über den 770m hohen Berg wieder zurück zum Parkplatz.
Mit reichlich Wasser im Rucksack starten wir den Aufstieg und klettern über Felsen und holprige Steine bis zum Gipfel. Trotz der großen Anstrengung auf der teilweise recht steilen Strecke lohnt sich die Wanderung und es gibt eine herrliche Landschaft zu sehen.
Am Abend fahren wir mit dem Auto weiter bis zum Camping Platz in "Stirling North" kurz vor Port Augusta.
Auch hier in der kargen Gegend gibt es wieder viele bunte Vögel zu sehen. Es wimmelt von weißen und roten Papageien und ein Pfau läuft über den Parkplatz.
Über den Stuart Highway beginnt die lange Fahrt durch das Outback Australiens bis zum nächsten Halt in Coober Pedy.
Der Stuart Highway ist mit einer Länge von rund 2.800 Kilometer eine der wichtigsten Fernverkehrsstraßen und verläuft von Adelaide im Süden über Alice Springs bis in den Norden nach Darwin.
Die Fahrt durch South Australia führt uns durch den Lake Gairdner National Park. Die trockene, extrem ausgedörrte Landschaft ist praktisch frei von Wasser sowohl an der Oberfläche als auch im Boden.
Mit großem Getränkevorrat im Gepäck durchqueren wir die lange Straße Richtung Norden, treffen alle paar Stunden mal ein anderes Auto und blicken in die unendlich scheinende Leere des Outbacks.
Coober Pedy ist eine kleine Ortschaft mit 4000 Einwohnern, die im südlichen Teil des australischen Outbacks liegt, etliche hundert Kilometer entfernt von der nächsten Ansiedlung.
Der Ort wird häufig auch "Opal-Hauptstadt der Welt" genannt, da es dort die größte Quelle dieser Edelsteine gibt.
Der Name "Coober Pedy" stammt ursprünglich von dem Aboriginal Begriff "kupa piti" ab, was soviel heißt wie "weißer Mann im Loch". Denn aufgrund der sehr hohen Temperaturen, besonders im Sommer, leben die Einwohner in unterirdischen Wohnhöhlen, den sogenannten "Dugouts", von denen meist nur der Hauseingang zu sehen ist. Ebenso gibt es unterirdische Hotels und sogar größere Kirchen liegen unter der Erde.
Um etwas mehr von der Opalhauptstadt und der Umgebung zu erfahren, buchen wir eine geführte Bustour für einen Tag.
Unser Fahrer Günther ist ein ausgewanderter Deutscher, der seit mehreren Jahrzehnten in Australien lebt und früher selbst viele Jahre im Opalabbau gearbeitet hat.
Er bringt uns mitten in das Abbaugebiet, wo ein aufgeschütteter Sandhügel neben dem andern liegt, jeweils neben kleinen, unscheinbaren Erdlöchern. Vorbei an vielen Warnschildern fährt er mit dem Bus zwischen diesen ungesicherten Minenschächten umher und erklärt uns verschiedene Abbaumethoden.
Die für den Abbau am häufigsten benutzten Hilfsmaschinen hatten wir bereits am Ortseingang gesehen, die sogenannten "Blowers of Coober Pedy" (s. linkes Foto). Ein "Blower" funktioniert ähnlich wie ein überdimensionierter Staubsauger, der Sand und Gestein aus Tiefen bis zu 30 Metern absaugt und an die Oberfläche befördert.
Als Überraschung zeigt er uns sogar einen kleinen Golfplatz, der zur Erholung von der harten Arbeit für die Minenarbeiter angelegt wurde.
Mit dem Bus geht es ein Stück aus der Stadt heraus zu den "Breakaways", ein besonders wichtiger Ort für die Antakirinja Mutuntjarra, die traditionellen Hüter dieses Landes.
Auf dem holprigen und steinigen Weg bewundern wir faszinierende Landschaftsformationen mit spärlicher Bewachsung und kleinen Hügeln und Bergen.
Besondern auffällig sind zwei farbige Hügel "Papa or the Castle", die für die traditionellen Aborigines zwei sitzende Hunde darstellen, einen Weißen und einen Braunen.
Der nächste Halt ist am "Dog Fence", ein über 5000 Kilometer langer Hundezaun, der sich durch drei Bundesstaaten zieht.
Der "Dog Fence" ist der längste Zaun der Welt und soll Nutztiere der südlich gelegenen Farmen von Australiens wilden Hunden, den Dingos, schützen.
Von Coober Pedy steht heute wieder eine lange Fahrt von rund 750 Kilometern bis zum Mittelpunkt im Outback auf dem Tagesplan.
Unterwegs im Outback kommt uns einer der berühmten "Oversize Road Trains" entgegen, ein besonders großer Lastwagen mit mehreren Anhängern (Long Vehicle).
Im Gegensatz zu den "gewöhnlichen" Road Trains (wie auf dem Foto), die gerade noch auf eine Straßenseite passen, ist die Oversize Variante deutlich größer.
Das beladene Fahrzeug ist zu breit und benötigt den Platz beider Fahrspuren auf dem Highway, so dass ein Begleitfahrzeug vorweg fährt und entgegenkommenden Verkehr an die Seite dirigiert. Also fahren wir an den Straßenrand und bestaunen den gigantischen Straßenzug, der in einer riesigen Staubwolke an uns vorbeidonnert.
Pünktlich kurz vor Sonnenuntergang kommen wir am Ayers Rock Resort an und sehen schon von weitem den roten Felsen, der mitten im Outback in den Himmel ragt.
Wir fahren zu der "Sunset Viewing Area" und warten zusammen mit anderen Touristen gespannt auf das berühmte Naturschauspiel.
Die Sonne geht langsam unter und lässt den roten Felsen noch einmal in einem faszinierenden Farbenspiel aufleuchten. Der Felsen des Ayers Rock wechselt mit Tageslicht von dunklem rotbraun in glühendes rot. Unbeschreiblich...
Im Zentrum des roten Kontinents angekommen machen wir eine Wanderung um den berühmten, roten Felsen Ayers Rock. Dies ist ein heiliger Ort der Anangu, der Aborigines, die in dieser Gegend seit tausenden von Jahren leben und dem Berg den Namen Uluru gegeben haben.
Der Uluru is ca. 600 Millionen Jahre alt und der zweitgrößte Monolith der Erde. Er hat einen Umfang von knapp 10 Kilometern und ist 348 Meter hoch. Der sichtbare Teil ist jedoch nur die Spitze des Felsens, der Rest liegt bis zu sechstausend Meter unter der Erde.
Im Gegensatz zum größten Monolith, dem Mount Augustus in Westaustralien, ist der Ayers Rock kaum bewachsen. Auf seiner zerklüfteten, rötlichen Oberfläche befinden sich zahlreiche Löcher und Spalten, teilweise mit Wasser gefüllt.
Außerdem sind an verschiedenen Stellen sehr alte Zeichen und Bemalungen der Aborigines zu finden.
Die Tour um den berühmten Felsen ist sehr beeindruckend, insbesondere das tägliche Naturschauspiel bei Sonnenauf- und Untergang.
Nur etwa 20 Kilometer vom Ayers Rock entfernt befindet sich eine ebenso spektakuläre Gruppe von 36 Inselbergen, die Olgas, die von den Aborigines auch Kata Tjuta genannt werden.
Aus der Ferne wirken die roten Felsen wie Köpfe und dies ist auch die Bedeutung von Kata Tjuta in der Anangu-Sprache.
Etwas höher als der Uluru ragt der höchste Fels 564m aus der Erde heraus.
Auf der Hinfahrt können wir die roten "Köpfe" schon aus einiger Entfernung erkennen und je näher wir an die Olgas herankommen, desto spektakulärer wird der Anblick. Das Licht der Sonne lässt die Felsen rot erleuchten.
Vom Besucherparkplatz aus führt uns ein kurzer Wanderweg entlang zwischen zwei "Köpfen" zu einer kleinen Aussichtsplattform.
Für eine längere Rundwanderung um alle Felsen der Olgas ist uns das Wetter zu heiß. Wir beschließen, im klimatisierten Campervan zu unserem nächsten Ziel zu fahren, und erreichen gegen Abend das Kings Canyon Resort.
Auch dieses Mal haben wir Glück und können in aller Ruhe den roten Sonnenuntergang am Kings Canyon bewundern.
Ein weiteres Highlight unserer Australienreise ist eine Tour durch den Kings Canyon, der etwa 300 Kilometer südwestlich von Alice Springs liegt und Teil des Watarrka Nationalparks ist.
Wir wählen eine Route um den Canyon herum, die mit einem sehr steilen Anstieg beginnt und dann über die Plateaus führt. Während der Wanderung eröffnet sich ein beeindruckender Blick über die Schluchten, bizarre Felsformationen und die weite Landschaft um das gesamte Gebiet. Wir gehen vorbei an Felswänden aus rotem und gelbweißem Sandstein, klettern zwischen großen und kleinen Steinen herum und blicken an der Kante stehend etwa 100 Meter in die große Schlucht hinunter. Eine besonders hohe Felswand ist durch einen Felsabsturz vor 60 Jahren entstanden. Die helle Sandsteinwand sieht aus wie mit dem Messer abgeschnitten. Ungefähr nach der Hälfte des Pfades steigen wir zu einem Wasserloch hinunter, welches aufgrund der seltenen Pflanzen auch als "Garden of Eden" bezeichnet wird.
Auch im Kings Canyon treffen wir auf verschiedene Echsen, die meist jedoch relativ klein sind. Wesentlich größer ist allerdings eine Gruppe Emus, die wir ein paar Stunden später auf der Weiterfahrt nach Alice Springs entdecken.
Angekommen im roten Zentrum machen wir einen kleinen Stadtbummel durch Alice Springs.
Alice Springs ist die einzige größere Stadt im Zentrum Australiens und liegt mitten im Outback, etwa 1.500 Kilometer von allen anderen großen Städten entfernt. Mit knapp 30.000 Einwohnern ist der Ort nicht besonders groß. Dafür ist aber alles auf Tourismus eingestellt und es gibt sogar einen kleinen Flughafen.
Die letzte Wanderung vor dem Flug nach Sydney führt uns in den westlichen Teil der MacDonnell Ranges. Über einen steinigen Pfad entlang eines kleinen Flusses gelangen wir zur eindrucksvollen Schlucht "Standley Chasm", die nur wenige Meter breit zwischen fast 100 Meter aufragenden Quarzitwänden liegt.
Zur Mittagszeit können die senkrechten Sonnenstrahlen bis zum Boden durchdringen und lassen die Wände in rotbraunen Farbtönen leuchten.
Nach den vielen Wanderungen im Outback bleiben wir einen Tag auf dem Campingplatz im Heavitree Gap, im Süden der Stadt in der Nähe vom Todd River.
Als großes Highlight gibt es auf dem Gelände des Campingplatzes einen angrenzenden Hügel, an dem jeden Abend bei Dämmerung kleine Felswallabys auftauchen. Dadurch haben wir die einzigartige Möglichkeit, freilebende Kängurus aus der Nähe zu betrachten. Die kleinen, putzigen Tiere hüpfen neugierig umher und lassen sich aus der Hand füttern und streicheln.
Nach Abgabe unseres treuen Campervans in einer Britz Filiale in Alice Springs lassen wir uns zum kleinen Flughafen südlich der Stadt fahren.
Zum Abschluss der Australienreise verlassen wir das Outback und gelangen per Inlandsflug nach Sydney.
Bei schönstem Sommerwetter haben wir in der Luft freien Blick auf die unterschiedlichsten Landschaftsformationen des Outbacks. Lediglich ein paar Schäfchenwolken versperren hin und wieder die Aussicht.
Gegen Abend erreichen wir die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales: Sydney!
Auf einer kleinen Erkundungstour in Richtung Hafen gelangen wir zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt.
Am größten Naturhafen der Welt, Port Jackson, schlendern wir am modernen Sydney Opera House vorbei und blicken auf die ebenso berühmte Harbour Bridge.
Sydney ist die größte und älteste Stadt des australischen Kontinents und hat fast vier Millionen Einwohner. Die Stadt bietet eine beeindruckende Kombination aus alter Geschichte und glitzernden Wolkenkratzern der modernen Architektur. Ein Traum für Architekturstudenten. Am besten verbringt man gleich das gesamte Fernstudium Master Architektur in Sydney und unterfüttert das Studium mit dieser Kulisse. Da findet sich sicherlich auch ein perfektes Thema für die Abschlussarbeit.
Unsere Tour führt uns zunächst durch einen kleinen Park zum Geschäfts- und Finanzzentrum der Stadt, wo wir zwischen riesigen Wolkenkratzern spazieren.
Ein Stück weiter in der City finden wir hingegen lange Einkaufsstraßen mit unzähligen Kaufhäusern und Geschäften aller Art. Von den Shoppingmeilen geht es weiter in nördlicher Richtung zum berühmten Hafen.
Direkt am Wasser steht das Opernhaus von Sydney, eines der markantesten und berühmtesten Gebäude der Welt.
Zu Fuß überqueren wir die Harbour Bridge, die eine Verbindung der Nord- und Südküste über den Hafen herstellt. Auch wenn der Ausblick von der Brücke auf den Hafen und die Skyline von Sydney fantastisch ist, haben wir leider nicht genügend Zeit, uns für den etwa vierstündigen Bridge Climb anzumelden. Auf der Tour hat man die Möglichkeit, mit Overall, Klettergurt und Karabinerhaken auf den höchsten Punkt der 130m hohen Brücke zu steigen, um von dort die einzigartige Aussicht zu genießen!
In Sydney herrscht eine angenehme Atmosphäre. Trotz der lebendigen Großstadt sind die Leute gelassen und man kann sowohl tagsüber als auch nachts die entspannte Stimmung genießen, relaxen und eine schöne Zeit in der Stadt verbringen.
→ "No worries mate!"
Nach einer Fahrt mit der Monorail Einschienenbahn besuchen wir das Sydney Aquarium, das größte Meerwasseraquarium der Welt. In mehrere Abschnitte und Becken eingeteilt gibt es über 650 australische im Wasser lebende Tierarten zu besichtigen.
So beobachten wir die unterschiedlichsten Fische, in verschiedenen Größen und allen erdenklichen Farben. Krokodile liegen faul in einem Raum herum und nebenan schwimmen Robben und Pinguine.
Ein besonderes Highlight sind riesige Becken, durch die man in langen Glasröhren zwischen Haien, Rochen und vielen anderen Fischen hindurchgehen kann. Das Gefühl ist sehr beeindruckend, wenn gigantische Meeresschildkröten oder etwa 4 Meter lange Haie mit gefletschten Zähnen direkt auf einen zuschwimmen und dann fast zum Streicheln nah über den Kopf hinweg gleiten.
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