In vielen Vorträgen zum Thema finanzieller Intelligenz raten die Experten dazu, ein eigenes Unternehmen zu gründen und du sollst dich ab sofort selbst um deine Geschäfte und Finanzen kümmern. Doch ist das wirklich ratsam? Warum solltest du das für dich auch überlegen? Welche Vorteile bringt das, kann man nicht auch anders reich werden?
Es gibt viele Gründe, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Diese Übersicht zeigt einige davon und beschreibt, was sich andere Existenzgründer von diesem großen Schritt versprechen. Vielleicht trifft das ein oder andere ja auch auf dich zu.
Gegenüber Angestellten kann man als Selbständiger selbst wählen, was, wann und wie man arbeiten möchte. Das gibt vielen Menschen eine größere Motivation und mehr Befriedigung bei der Arbeit. Du kannst selbst entscheiden, wann du etwas tust und bist zeitlich flexibler, insbesondere auch im Zusammenspiel mit Familie, Freizeit und Hobbies.
Unternehmer haben häufig ganz besondere Visionen im Kopf oder wollen eigene Ideen für neuartige Produkte mit großer Leidenschaft umsetzen. Im eigenen Unternehmen gibt es keine Vorgesetzten, die Bedenken äußern könnten oder sich querstellen.
Selbständige verdienen nicht automatisch mehr Geld als Angestellte und es gibt viele Unternehmer, die gerade so über die Runden kommen. Doch dein eigenes Unternehmen bietet dir die Chance, viel Geld zu verdienen und finanziell unabhängig zu werden.
Wenn du „nebenbei“ ein eigenes Business aufbaust und stetig erweiterst, schaffst du dir lukrative, zusätzliche Einkünfte. Diese kannst du für deinen Vermögensaufbau clever investieren oder dir hin und wieder einen Wunsch erfüllen.
Vielleicht möchtest du selbst etwas schaffen, ein Ziel verwirklichen und ein großartiges Unternehmen aufbauen. Du übernimmst die Verantwortung für Mitarbeiter, ihre Zufriedenheit und Absicherung und kannst dich sozial oder besonders nachhaltig engagieren. Natürlich darfst du auf deinen Erfolg dann stolz sein.
Wenn du ein großes Hobby oder eine Leidenschaft in einem bestimmten Bereich hast, kannst du mit der Unternehmensgründung zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Bist du zum Beispiel leidenschaftlicher Fotograf und würdest am liebsten rund um die Uhr fotografieren, dann kannst du dich in diesem Bereich selbständig machen. Das muss nicht zwingend als klassischer Fulltime-Fotograf geschehen. Du kannst auch erstmal neben deinem Job Seminare oder Beratungen im Fotoumfeld anbieten, Equipment zusammenstellen und verkaufen oder eigene Foto-Bücher, Kalender o.ä. erstellen. Natürlich darfst du dann für deine gewerblichen Tätigkeiten benötigte Weiterbildungen, Bücher, Kurse sowie Kamera- und Studio-Equipment für dein Unternehmen kaufen und entsprechend steuerlich absetzen.
Vielleicht hast du in deinem nahen Umfeld (Familie, Freunde) Gleichgesinnte, mit denen du gemeinsam ein Unternehmen gründen möchtest. Das kann Vorteile bei der Aufgabenteilung haben, da jeder andere Fähigkeiten mitbringt und ihr gemeinsam mehr bewegen könnt. Auch die finanzielle Belastung beim Start kann dann auf mehreren Schultern verteilt werden.
Als Selbständiger hast du häufig mehr Abwechslung im Job und machst ganz unterschiedliche Tätigkeiten. Der Berufsalltag ist nicht so trist und einseitig wie bei vielen Angestellten. Es kommen auch nach Jahren noch neue Herausforderungen und neue Themen auf dich zu.
Mit der Gründung deines eigenen Unternehmens verändert sich auch deine finanzielle Lage und es entstehen neue Möglichkeiten für Vorsorge oder im Umgang mit Steuern oder Förderungsgeldern.
Wenn du dich nicht auf die staatliche Vorsorge verlassen möchtest, hast du als Selbstständiger weitere Möglichkeiten, deine Absicherung selbst in die Hand zu nehmen. Zum Beispiel kannst du dir als GmbH Geschäftsführer eine Pensionszusage mit lebenslänglichem, monatlichem Ruhegeld und Hinterbliebenenversorgung von deinem Unternehmen zusichern. Höhe und Anlageformen bleiben in deiner Hand.
Als selbständiger Unternehmer kannst du viele Ausgaben von der Steuer absetzen und von einigen Regelungen profitieren. Zum Beispiel kannst du einen Firmenwagen anschaffen, Kosten für Besuche auf Messen und Veranstaltungen angeben oder ein Firmenhandy kaufen. Auch entsprechende Fachzeitschriften und Bücher können über dein Unternehmen abgerechnet werden. Außerdem bekommst du für die meisten Anschaffungen deines Unternehmens die Umsatzsteuer zurück.
Je nach Art, Status und Tätigkeit des Unternehmens gibt es verschiedene staatliche Förderprogramme und Zuschüsse. Für neue Firmengründer gibt es den Existenzgründerzuschuss, den jeder beantragen sollte.
Es gibt auch kritische Stimmen zu Unternehmensgründungen. Insbesondere sei der Hinweis ernst zu nehmen:
„Schnell Geld verdienen ist der falsche Grund, ein Unternehmen zu gründen.“
Es gibt auch kritische Stimmen zu Unternehmensgründungen. Insbesondere sei ein guter Hinweis: „Schnell Geld verdienen ist der falsche Grund, ein Unternehmen zu gründen.“
Eine Existenzgründung kann sehr viel Arbeit, Geld und Nerven kosten. Setzt dann nicht gleich der Erfolg ein, kann das schnell zu Stress und Unmut führen. Es heißt nicht ohne Grund, dass Selbständige selbst und ständig arbeiten.
Als Arbeitnehmer arbeitest du in einem festen Rhythmus und hast dich sicherlich schnell an deine monatlichen Gehaltszahlungen gewöhnt. Mit der Selbständigkeit kommen auch viele Fragezeichen, Ungewissheit über zukünftige Aufträge und Einkünfte oder Kosten auf dich zu. Diese Ungewissheit und insbesondere in der Startphase schlechte Planbarkeit kann sehr belastend sein.
Je nach Art und Tätigkeit deines Unternehmens wirst du in der Gründungsphase ein gewisses Startkapital benötigen. Vielleicht musst du Maschinen, Büroausstattung oder Equipment kaufen. Außerdem brauchst du Geld für die Gewerbeanmeldung, ggf. Notarkosten, Website, IHK Beiträge usw. Außerdem solltest du über ein kleines finanzielles Polster verfügen, um zumindest die ersten Monate ohne Einkünfte durchstehen zu können. Der Existenzgründerzuschuss der Arbeitsagentur kann dir dabei helfen.
Ob das Business Modell deines Unternehmens funktioniert und du damit erfolgreich sein wirst, kann dir niemand vorhersagen und wird sich erst nach mehreren Jahren zeigen. Wenn du mit deinem Unternehmen deinen Lebensunterhalt bestreiten möchtest, birgt das ein nicht unerhebliches finanzielles Risiko. Hinzu kommt, dass du in vielen Fällen mit deinem Privatvermögen haftest.
Wenn du dein eigenes Unternehmen gründest begibst du dich auf einen holprigen Weg, der einer sorgfältigen Vorbereitung bedarf. Ein gut durchdachter Businessplan hilft dir beim Start, damit du dir bereits im Vorfeld Gedanken über die kritischen Dinge machst und über Maßnahmen zum Gegensteuern bei Problemen nachdenkst. Er hilft nicht nur deiner Bank bei einer Kreditanfrage, sondern auch dir selbst, damit du dein Ziel nicht aus den Augen verlierst und den Überblick über deine Zahlen behältst. Natürlich kann es auch nicht schaden, wenn du bereits ausreichend Erfahrung in der Branche sammeln konntest.
Überlegst du auch, endlich dein eigenes Unternehmen zu gründen? Hast du schon ein Gewerbe angemeldet? Wie sind deine Erfahrungen, was würdest du anderen Menschen empfehlen? Ist es sinnvoll sich selbständig zu machen? Schreibe doch einen Kommentar.
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