Rhabarber ist einfach lecker, findet Ihr nicht auch? Schade, dass es dieses Gemüse - ja, dazu zählt es biologisch betrachtet - nicht das ganze Jahr gibt. Oder ist es vielleicht genau diese Saisonalität, die den Rhabarber so besonders macht, wie Spargel, Wirsing oder Bärlauch? Wie dem auch sei, ich liebe Rhabarber und möchte Euch gerne hierzu die besten Tipps, viele Infos und Rezepte vorstellen.
Ungefähr ab Ende April, parallel zum Spargel, ist Rhabarber erhältlich. Ebenso wie sein weißer, edler Verwandter wird er aber nur bis zum 24. Juni verkauft. Aber warum ist das eigentlich so?
In den Stielen des Rhabarber ist ein Stoff enthalten, die Oxalsäure. In größeren Mengen konsumiert kann Oxalsäure gesundheitsgefährdend sein. Da die Konzentration dieser Säure im Sommer in Rhabarber zunimmt, ist von einem Verzehr dringend abzuraten.
Besonders der leicht säuerliche Geschmack ist die Besonderheit von Rhabarber. Aber auch seine sehr wenigen Kalorien und die vielen Vitamine und Nährstoffe sind ein guter Grund für den Verzehr dieses Saisongemüses. Ganz besonders erwähnenswert sind die gesundheitsfördernden, sekundären Pflanzenstoffe, die sich in der roten Farbe der Stiele verstecken. Von diesen gibt es in der Pflanzenwelt rund 30.000+ und man schreibt ihnen ähnlich gute Eigenschaften wie den Vitaminen zu.
Mein Tipp, um den Rhabarber noch gesünder zu machen: Esst nicht die Blätter, da hier der Anteil der Oxalsäure besonders hoch ist. Am besten isst man Rhabarber zusammen mit Milchprodukten, da das darin enthaltene Kalzium die Oxalsäure in Teilen neutralisieren kann.
Und noch ein wichtiger Tipp von mir: Putzt Euch nach dem Verzehr von Rhabarber nicht sofort die Zähne, sondern wartet rund eine Stunde. Stoffe im Rhabarber machen den Zahnschmelz vorübergehend angreifbar und eine Zahnbürste könnte größeren Schaden anrichten.
Frischer Rhabarber ist vollkommen glatt und fest. Die Oberfläche der Stangen ist leicht glänzend. Wellig dürfen die Stangen hingegen nicht sein. Nach dem Kauf wickelst Du die Stangen am besten in ein feuchtes Küchentuch und kannst den Rhabarber so ganz easy bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahren.
Wie gerade gehört, steckt in den Blättern besonders viel Oxalsäure, gleiches gilt auch für die Schale. Also: Blätter wegwerfen und den Rhabarber in einem ersten Schritt großzügig schälen. Auch wenn roher Rhabarber nicht giftig ist, sollte man ihn immer kochen, backen oder dämpfen.
Du kannst Rhabarber frisch zubereiten oder auf verschiedene Weisen konservieren, um das ganze Jahr über in dessen Genuss zu kommen. Hier einige Möglichkeiten der Aufbewahrung über einen längeren Zeitraum:
Friere Rhabarber ein
Dazu schälst Du den Rhabarber, schneidest ihn in kleine Stücke und blanchierst ihn kurz. Wenn du die Stücke zuerst auf einem Blech ausgebreitet in den Tiefkühler stellst und erst - nachdem die Stücke gefroren sind - diese zusammen in eine Tüte gibst, kannst Du sie später leichter portionsweise entnehmen.
Mach Konfitüre, Kompott & Co. daraus
Rhabarber und Erdbeeren sind eine perfekte Kombination für Konfitüre, Kompott oder auch Gelee. Aber auch alleine ist ein Rhabarber Kompott ein wirklicher Genuss und eine tolle Alternative zu Apfelmus. Hier einige Ideen: Erdbeer-Rhabarber-Konfitüre, Rhabarber-Kompott, scharfes Rhabarber-Chutney, Rhabarber-Apfel-Marmelade, Holunderblüten-Rhabarber-Gelee und vieles mehr. Das Kompott ist übrigens zu den Haferflockenwaffeln der Hammer.
Rhabarber einwecken
Natürlich kannst Du auch Rhabarber nach alter Tradition klassisch einwecken. Dafür ist das Gemüse ausgezeichnet geeignet.
Mein Tipp: Bereite Kompott, etc. mit Natron zu, dann musst Du weniger Zucker einsetzen.
Auch bei der Zubereitung von frischem Rhabarber gibt es sehr vielseitige Möglichkeiten:
Klassischer Rhabarberkuchen
Zu den wirklichen Klassikern gehört natürlich der Rhabarberkuchen, den man am besten lauwarm mit frisch geschlagener Sahne genießt.
Streuselkuchen mit Rhabarber
Aber auch ein Streuselkuchen, der mit Rhabarber gefüllt ist, ist natürlich eine wunderbare Möglichkeit für das süßlich-saure Gemüse. Die Kombination der knusprigen Streusel und dem zu Mus verkochtem Rhabarber in der Mitte ist einfach ein Gedicht.
Peppe einfach mal den Nudelsalat auf
Unter dem Motto “Pimp my Nudelsalat” kannst Du einen einfachen Nudelsalat in etwas ganz besonderes verwandeln. Bereite den Salat nach Anleitung zu und ergänze einfach den gekochten und in kleine Stücke geschnittenen Rhabarber. Eine Offenbarung!
Rhabarber Smoothie
Wirklich genial ist ein Sommer Smoothie mit Rhabarber und Marzipanaroma. Er hat deutlich weniger Kalorien als das Pendant in Kuchenform und ist ebenso lecker. Hierzu nimmst Du 250 g kleine Stücke von blanchiertem Rhabarber, 250 g Erdbeeren, ein EL gemahlene Mandeln, ein wenig Apfelsaft und ein paar Tropfen Bittermandelaroma. Vermische alles gut in einem leistungsstarken Mixer und schon hast Du den perfekten Smoothie. Sauer macht eben lustig.
Weitere tolle Rezepte, die ich alle selbst ausprobiert habe, findest Du hier. Guten Appetit.
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