Kreditkarten sind 8,5 cm breit und 5,4 cm hoch, bestehen aus Plastik und sind vielerorts Bargeldersatz. Als besonders praktisch erweisen sie sich im Ausland. Touristen können einkaufen, ohne über den Wechselkurs oder die fremde Währung nachdenken zu müssen. In Deutschland sind mehr als 30 Millionen Kreditkarten in Umlauf und die Beliebtheit steigt. Allerdings gibt es so viele Varianten, dass jeder seine persönliche Kreditkarte sorgfältig auswählen sollte. Die Details machen den Unterschied, wie die Gebühren, der Abrechnungsmodus oder eventuelle Zusatzleistungen.
Grundsätzlich sind alle Karten gleich. Karteninhaber können in Hotels, Restaurants, Geschäften oder bei Dienstleistern weltweit mit dieser Karte bezahlen. Doch nicht jedes Unternehmen akzeptiert Kreditkarten. Der Kunde hat keinen Rechtsanspruch auf Kartenzahlung.
Beim Onlineshopping ist das „Plastikgeld“ ebenfalls sehr beliebt. Manche Kreditkarten bieten Zusatzleistungen an, wie Versicherungen, Rabatte oder Bonusprogramme. Welche Zusatzleistungen Kreditkartenanbieter anbieten, hat die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) in einem Beitrag zusammengestellt.
Die Prepaid-Kreditkarte stellt eine besondere Form der Kreditkarte dar. Wie sie funktioniert, ist schon vom Prepaid-Handy her bekannt. Der Kunde lädt die Karte mit einem Guthaben auf und kann dann im Rahmen seines Guthabens mit der Kreditkarte bezahlen. Es ist demnach nicht möglich, zu viel Geld auszugeben. Ist die Karte erschöpft, funktioniert sie nicht mehr. Aus diesem Grund sind diese Karten bei Eltern sehr beliebt, wenn die Kinder beispielsweise länger ins Ausland reisen, etwa für ein Studium oder den Schüleraustausch. Auch Kunden, die bei ihrer Bank keinen Kredit bekommen, können so dennoch eine Kreditkarte haben.
In Deutschland dominieren Visa Card und MasterCard. Beide Karten gibt es bei Banken oder großen Unternehmen, die als sogenannte Emittenten – Herausgeber der Kreditkarte – auftreten. Sie bestimmen das Design der Karten und legen die Gebühren fest. Neben den Prepaid-Karten gibt es natürlich noch andere Varianten. Bei der klassischen Kreditkarte kann der Kunde innerhalb seines Kreditrahmens nach Herzenslust einkaufen. Die Abrechnung erfolgt erst zum Ender einer Abrechnungsperiode, meistens monatlich. Dabei bucht die Bank entweder den gesamten Betrag ab oder der Kunde kann in bequemen monatlichen Raten bezahlen. Eine andere Variante belastet das angeschlossene Konto sofort, sie funktioniert ähnlich wie die Girocard, die von Banken und Sparkassen ausgegeben wird. Der Anteil an Kreditkartenzahlungen im deutschen Einzelhandel lag 2016 bei circa sechs Prozent, so die Information des Deutschen Einzelhandelsverbands, Tendenz steigend.
Die Gebühren für eine Kreditkarte können sehr unterschiedlich ausfallen. Bei manchen Emittenten sind die Karten vollkommen kostenlos. Einige Anbieter verlangen eine Jahresgebühr oder die Kosten sind versteckt in den Kontoführungsgebühren. Bei den meisten Anbietern ist auch das Abheben von Bargeld am Geldautomaten mit Gebühren verbunden. Die Gebühren legt das Geldinstitut fest. Sollte das mit der Kreditkarte verbundene Konto keine ausreichende Deckung aufweisen, fallen zusätzlich Zinsen an. Händler dürfen laut einer EU-Verordnung keine gesonderten Gebühren von ihren Kunden verlangen, wenn diese nicht bar bezahlen, so eine Mitteilung des Bundesministeriums der Finanzen.
Geht die Kreditkarte verloren oder wird gestohlen, sollte der Karteninhaber sie umgehend sperren lassen. Bei den meisten Anbietern genügt ein Anruf beim zentralen Sperrnotruf unter der Rufnummer 116 116. Der Anruf ist innerhalb von Deutschland gebührenfrei. Wer sich im Ausland befindet, kann diese Nummer ebenfalls verwenden, muss allerdings die +49 vorauswählen.
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