Auf dieser Seite stehen zwei lustige und zugleich gruselige Halloween-Geschichten bereit. Viel Spaß beim Durchlesen.
Autor: Charles, 2014
Peng, Squatsch… ein dumpfer Aufschlag unmittelbar hinter Bernd lässt seinen Puls und Blutdruck hochschnellen. Eine automatische Reaktion treibt ihn mit einem Satz drei Schritte nach vorn. Auf dem Rücken spürt er etwas in mehreren Stücken etwas auf seine Jacke klatschen und auch am Hinterkopf spürt er es. Im Nacken und am rechten Ohr fühlt er Nässe in den Kragen laufen. Mit der rechten Hand greift er nach hinten und entsetzt starrt er im Halbdunkel des Abends auf die Nässe in seiner Hand, an seinen Fingern; Blut!!! Ist das Blut, was so rötlich orange auf seiner Haut ist? Jetzt ist er schon fast einem Herzstillstand nahe. Sein Atem rasselt und etwas schnürt ihm die Kehle zu.
Jetzt wagt Bernd einen vorsichtigen Blick auf den Gehweg hinter ihm, wo zu seinem Entsetzen ein großer Kopf in Fetzen gesprengt am Boden liegt. Der Inhalt ist eine breiige Masse und aus der Mitte fließt der gleiche Saft, den er an den Kopf bekommen hat zum Rinnstein hin. Bernd greift mit zitternden Händen in seine Hosentasche, holt sein Handy heraus und wählt wie in Trance die 110. Es meldet sich sofort die Polizei und er stammelt: "Schnell, grade ist ein abgehackter Kopf von oben herunter hinter mir auf den Gehweg gefallen. Bestimmt ein Mord! Ich kann mich gar nicht mehr bewegen, ich falle gleich um!" Und nur auf energisches Nachfragen des Polizisten kann er die Straße nennen, in der er sich befindet. Schon geben seine schlotternden Knie nach und Bernd sitzt zitternd auf dem Boden. Sicherheitshalber schließt er die Augen und wartet auf Hilfe.
Es dauert nicht lange, da hört Bernd das Martinshorn des Polizeiautos. Und er hört Leute reden, die gerade dazugekommen sind. "Was ist passiert?" fragt ein Polizist und ein Passant antwortet: "Weiß nicht, habe nur einen Klatsch gehört und den Mann dort" – er zeigt wohl auf Bernd – "auf dem Boden sitzen gesehen. Glaube, der ist tot." Bernd hört auch etwas wie Lachen und er hört eine Frau, die immer wieder sagt: "Es tut mir leid, es tut mir so leid…"
Nun öffnet Bernd vorsichtig die Augen und schaut auf die Schuhe eines Polizisten, der vor ihm steht. "Was ist mit ihnen? Sind sie verletzt, brauchen sie einen Arzt?" Der Polizist beugt sich zu ihm hinunter. "Es geht schon wieder besser" stammelt Bernd. "Haben sie angerufen?" fragt der Polizist. "Ja, ich habe den Kopf der Leiche fallen hören, ich habe Blut auf dem Rücken." "Nun stehen sie erstmal auf" sagt der Polizist freundlich und reicht Bernd die Hand. Als Bernd steht lässt er sich von dem Polizisten stützen. Seine Knie wackeln noch immer und seine Hände zittern.
Mit seiner Stablampe leuchtet der Polizist auf den Gehweg. Mitten im Lichtkegel sieht Bernd eine zerfetzte gelbrote Masse am Boden liegen. Wie ein Stück Knochen ragt oben etwas Grünes heraus. Da kommt eine Frau auf ihn zu: "Es tut mir leid! Ich bin Frau Weber aus dem dritten Stock. Wir haben einen schönen Kürbis auf der Balkonbrüstung platzieren wollen und dabei ist er heruntergefallen. Sind sie verletzt? Die Reinigung ihrer Jacke zahlen wir natürlich."
Jetzt erkennt Bernd auch, was da wirklich am Boden liegt, Es ist eindeutig ein zerplatzter Kürbis und oben ragt der Stiel heraus. Wie ein Stein fällt Bernd die Angst vom Herzen. "Oh…, Hm…, Ach…" mehr bekommt er gar nicht heraus. Sein Kopf wird vor Scham so rot, als wäre er ein ausgehöhlter Halloweenkürbis. "Bitte kommen sie doch übermorgen zum Halloween-Sonntag zu uns zum Kaffee" sagt Frau Weber, "bringen sie auch ihre Frau mit. Wir werden dann einen schönen neuen Kürbis haben, dem dürfen sie einen Namen geben. Ich habe dann einen guten Kuchen. Und zum Vesper habe ich eine ganz leckere Kürbissuppe, die sie unbedingt probieren sollten. Und bringen sie doch ihre Jacke mit."
Bernd nickt und verspricht: "Ja, ich komme mit meiner Frau. Danke."
Der Polizist ergänzt noch ermahnend und mit einem Lächeln zu Frau Weber aus dem dritten Stock: "Aber passen sie auf, dass nicht der Kürbis und nicht der Herr Bernd herunterfallen!" "Und reinigen sie bitte jetzt gleich den Gehweg!" fügt er noch hinzu.
So endet diese Geschichte und Bernd geht heim. Dort wird er viel erzählen dürfen und sich erholen.
Autor: Charles, 2014
Mit meinen Kindern bereitete ich im Haus einiges für Halloween vor. Wir dekorierten den Eingang, hingen grausige, mit roten Flecken gefärbte Stofffetzen an vielen Stellen hin und legten menschliche Gliedmaßen aus Plastik in den Flur, die ich erst am Nachmittag eingekauft hatte. Auch verteilten wir roten Glibber, der aussah wie geronnenes Blut.
Meine Kinder bastelten sich Masken und Umhänge, die sie morgen in die Schule mitnehmen wollten.
Meine Frau war bereits seit dem Kaffee aus dem Haus zu einer ihrer Putzstellen. Sie würde erst gegen 22 Uhr zurück sein.
Um 21 Uhr gingen meine Kinder ins Bett und freuten sich schon auf den nächsten Tag, insbesondere auf den Abend, denn sie durften Freunde einladen zur Halloweenparty. Wir hatten geplant die Gäste mit Blutgetränken, natürlich Tomatensaft, Kirschsaft und Erdbeergelee zu begrüßen und dann selber mit grässlich gruseligem Belag vorbereitete und gebackene Pizza zu bewirten. Alle Kinder sollten dann ihre Kostüme vorführen und ihre gruseligen Sprüche aufsagen.
Kurz vor 22 Uhr ging ich bereits zu Bett, denn ich beabsichtigte früh aufzustehen. Um auf meine Frau zu warten las ich in einem Buch. Doch irgendwie zog es mir die Augen zu.
Plötzlich hörte ich meine Frau schreien. Sie war gerade ins Haus gekommen und im Halbdunkel des Flures über die Arme und Beine gestolpert, hatte ein blutgetränktes Tuch ins Gesicht bekommen und auf dem Boden war sie mit den Händen in den roten Glibber gestürzt. Nur mit Mühe konnte ich sie halbwegs beruhigen und dann bewegen doch auch ins Bett zu kommen. So schliefen wir bald ein. Doch in der Nacht gab es wieder Geschrei und ich bekam heftige Schläge ins Gesicht. Meine Frau war im Schlaf hochgeschreckt, weil sie einen Horrortraum hatte. Sie hatte sich gegen Halloweenmonster gewehrt und da war ich das ideale Opfer. Nun hatten wir auch noch echtes Blut auf dem Kopfkissen und ich eine dicke Nase mit entsprechenden Schmerzen. Natürlich war ich meiner Frau nicht böse und am nächsten Tag hatten die Kinder ordentlich was zum Lachen.
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